Wertinger Zeitung vom 20.August 1999:
Randbemerkung zum Wochenende
Als der Alkohol noch gar so würgte...
Erinnern Sie sich noch an die grosse Alk-Berg-Party am ersten August-Wochenende in Wörleschwang? Tausende Besucher kamen und feierten mit
“Alk-Berg”. Was sich hinter diesem Begriff verbirgt, lässt sich unschwer erraten. “Alk”, das ist die Kurzform von Alkohol, der in Getränken auf einem Berg ausgegeben wird. Und
wenn, wie in Wörleschwang seit etlichen Jahren üblich, dann noch viele Menschen bei schönem Sommerwetter in bester Laune sind, ist eben die Alk-Berg-Party perfekt. Wer an diesem letzten
August-Wochenende allerdings die Hurga-Club-Party in Unterthürheim - läuft seit dem gestrigen Freitag Abend und findet ihre Fortsetzung am heutigen Samstag - besucht, der dürfte sich schwer tun, das
Codewort “Hurga” zu entschlüsseln. Weder im Duden noch im Brockhaus ist ein Eintrag “Hurga” zu finden. Ergo handelt es sich hier wohl um eine Kreation der ganz besonderen Art.
Dabei, so glauben zumindest einige Kenner der “Hurga”-Szene, hat der Ursprung der Wortschöpfung ebenfalls mit Alkohol zu tun: Zu
Beginn der 90er Jahre soll es in Unterthürheim eine Gruppe junger Leute gegeben haben, deren Freizeitvergnügen es war, sich schnell einen hinter die Binde zu gießen. Dabei soll sogar im Wettbewerb
gesoffen worden sein. Sieger, so erzählt man sich, wurde Derjenige, der sich bei der Trinkorgie am ersten übergeben mußte. Und weil dann - pardon für den Ausdruck - beim Kotzen der Wetteifernden gar
so würgende Töne wie “Hiiilfe”, “Auaaa” oder Unverständliches wie eben “Hurgaaaa” aus den feuchten Kehlen krächzte, war der Name für die spätere Gründung eines
Clubs von einst durstigen Zeitgenossen gefunden.
Erfreulich: Ebenso wie bei den Gründern der Alk-Berg-Party spielt der Alkohol bei den Machern der “Hurga”-Club-Party inzwischen nur
noch eine untergeordnete Rolle. Mit ihren Open-Air-Festen zu Beginn und Ende August wollen die Wörleschwanger und Unterthürheimer vor allen Dingen zweierlei erreichen: Ein bisschen die eigene
Vereinskasse aufbessern und junge Leute bei toller Musik in Stimmung bringen.
Hurra, und ab zur “Hurga-Fete” nach Dürre, numm, rauf oder na!
Günther Herdin
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